Night on Earth

Night on Earth von Jim Jarmusch
Night on Earth von Jim Jarmusch

In fünf Episoden erzählt „Night on Earth“ von den Ereignissen einer ganz bestimmten Nacht, die jeweils in einer von fünf großen Metropolen stattfinden. Ein Taxifahrer und seine teils aberwitzigen und kuriosen Erlebnissen mit einem seiner Fahrgäste stehen jeweils im Mittelpunkt des Geschehens. Alles beginnt in der Dämmerung von Los Angeles, führt dann weiter nach New York, von dort nach Paris und Rom und endet schließlich in Helsinki im Morgengrauen.

„Night on Earth“ ist einer meiner Lieblingsfilme. Ich bin irgendwann einmal im Nachtprogramm von ARD oder ZDF darüber gestolpert und sofort dabei hängen geblieben. Jim Jarmusch erzählt in fünf Episoden die Geschichte von fünf Begegnungen. Zum exakt selben Zeitpunkt steigt in fünf verschiedenen Städten jemand in ein Taxi. Was dann passiert ist immer originell, immer amüsant und immer sehr sehr typisch für die Stimmung der jeweiligen Stadt.

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Der Windesser – Te Kaihau

Der Windesser - Te Kaihau von Keri Hulme
Der Windesser - Te Kaihau von Keri Hulme

Die Neuseeländerin Keri Hulme, die für ihren Roman „Unter dem Tagmond“ mit dem Booker-Preis ausgezeichnet wurde, hat ihren ersten Erzählungsband vorgelegt: „Der Windesser – Te Kaihau“ umfaßt 19 literarisch zum Teil äußerst ambitionierte, bis zur Kühnheit originelle Erzählungen über die Magie der Natur, die Intuition des Kreatürlichen, Verletzungen und Beschädigungen von Menschen – und immer wieder über die mythische Landschaft Neuseelands.

Ich weiß gar nicht mehr, warum ich das Buch „Der Windesser – Te Kaihau“ lesen wollte. Weil der Name der Autorin Keri Hulme so seltsam und für mich nordisch klang vielleicht. Oder weil das Wort „Windesser“ einfach spannend, mythisch und wildromantisch klingt. Ich wollte wohl einfach wissen, was ein „Windesser“ ist, denke ich.

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Schloß Gripsholm

Schloß Gripsholm von Kurt Tucholsky
Schloß Gripsholm von Kurt Tucholsky

Was gibt es Schöneres, als Ferien zu machen mit einer Frau, genannt „die Prinzessin“: „Sie hatte eine Altstimme und hieß Lydia.“ Außerdem spricht sie „Missingsch“, eine reizvolle Mischung aus Platt- und Hochdeutsch, die immer wieder zu allerlei überraschenden Pointen Anlaß gibt. Zuvor aber wünscht sich der großmächtige Verleger Ernst Rowohlt vom urlaubsfreudigen Autor Kurt Tucholsky, er möge doch eine kleine Liebesgeschichte schreiben, weil die Leute neben Politik und Aktuellem auch noch anderes haben wollen. Frohgemut fahren der Erzähler und Lydia nach Schweden, wollen in die Wipfel der Bäume schauen und sich ausruhen. Unbeschwert, locker und stets bereit zu allerlei Späßen gleiten die Tage auf Schloß Gripsholm dahin. Irgendwann gesellt sich Freund Karlchen zum Urlauberpaar, und dann taucht das Mädchen Billie auf, das die idyllische Zweisamkeit erotisch so irritiert, daß ein zartes Dreierspiel entsteht: „Billies Körper war braun, von Natur oder von der Sonne der See, woher sie gerade kam.“ Trotz aller Ferienseligkeit weiß Tucholsky natürlich, daß die Alltagssorgen damit nicht verschwunden sind. Und dann gibt es da noch ein Mädchen, das Heimweh hat und von einer tyrannischen Heimleiterin gequält wird. Lydia und der Erzähler greifen ein …

Wer „Schloß Gripsholm“ gelesen hat und immer noch behauptet, deutsche Literatur wäre irgendwie schwer oder tiefsinnig oder traurig, dem ist nicht mehr zu helfen. Kurt Tucholsky hat mit diesem Buch eine so leichte, beschwingte und bezaubernde Sommergeschichte geschrieben, daß es eine helle Freude ist.

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Bora Bora

Bora Bora von Alberto Vázquez-Figueroa
Bora Bora von Alberto Vázquez-Figueroa

Tapú Tetanúi, ein junger Bewohner der Südseeinsel Bora Bora, steht kurz vor seiner Aufnahme in die Gemeinschaft der Männer, als seine Heimat von Kannibalen überfallen wird. Die Angreifer töten den König von Bora Bora und entführen seine Tochter und Thronerbin Anuanúa. Da bauen die Insulaner einen großen Katamaran, dessen Besatzung Anuanúa zurückholen soll. Die Expedition, der auch Tapú angehört, ist eine Fahrt ins Ungewisse, Abenteuerliche, Gefahrvolle …

„Bora Bora“ ist ein schnell zu lesender Abenteuerroman, der seinen Leser tief in die exotische Welt der Südsee hineinzieht. Alberto Vázquez-Figueroa schafft es wirklich gut, den Blickpunkt der Südseebewohner einzunehmen, die noch nie mit der westlichen Zivilisation in Berührung gekommen sind. Das heißt, einmal kommt die Männer und Frauen des großen Katamarans, der Marara, doch mit Weißen in Kontakt, mit Schiffbrüchigen … und wundern sich, wie unsauber diese seltsamen Menschen doch sind.

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